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AutorenbildDipl. Ing. Rene R. Pfister

Infrarotlaser CO2 und Erbium Fraktion und Ablation

IR Laser

Hauptsächliche Vertreter sind Erbium YAG und CO2 Laser. Der Erbium Laser liegt nahe dem maximalen Absorptionsspektrum von Wasser (2940nm), was auch den wesentlichen Unterschied ausmacht. Der Erbium Laser absorbiert das Wasser 10-15 mal höher als der CO2 Laser. Grundsätzlich wird einerseits zwischen der flächigen Ablation und der Fraktionierung und anderseits von nicht-ablativen und ablativen Systemen unterschieden. Am liebsten hätte man einen nicht-ablativen Laser, welcher rasch, schmerzfrei gute und auch sichtbare Resultate liefert. Leider kann dieser Wunsch nach heutiger Erfahrung nicht ganz erfüllt werden. Das Ziel von nicht-ablativ ist eine selektive Schädigung der Dermis, bei gleichzeitiger Schonung der Epidermis. Ein bekannter Vertreter ist der non-invasive Erbium Laser mit einer Wellenlänge von 1540nm. Zu weiteren, nicht ablativen Geräten zählen Diodenlaser, die sichtbares Licht emittieren, und IPL-Geräte. Diese Aufzählung ist nicht vollständig.

Der Erbium Laser (2´940nm)

wird dermaßen gut und dadurch schnell von Wasser absorbiert, dass sich das Gewebe explosionsartig, kurz und rasch erhitzt. Es entsteht kaum ein Thermoeffekt (Koagulation), jedoch erwirkt man eine Ablation. Die thermische Nekrose Zone liegt je nach Einstellung zwischen 2-40µm (0.02 bis 0,4 Zehntel Millimeter). Der thermische Restschaden fällt sehr gering aus. Deshalb ist er gut geeignet zum Entfernen oder Bearbeiten von oberflächlichen Strukturen. So wird er etwa zahnmedizinisch eingesetzt zur Kariesentfernung (Zerstörung der Mikroorganismen im Anfangsstadium, Karies bed.: Fäulnis, Morschheit) und zur Freilegung von Implantaten, in der Medizin unter anderem zur Ausebnung von Narbengewebe, Laser Skin Resurfacing oder zum Aufhellen von dunklen Hautpartien. Kommt es zu einer kapillaren Blutung, hat man die Junktionszone (Dermo-epidermaler Übergang) erreicht. Dies ist eine gute Orientierung betreffend Abtragungstiefe. Der Erbium durchdringt das Blut nicht, was eine weitere Behandlung verunmöglicht. Erregerbedingte Hautveränderungen sollten mit dem Erbium Laser nicht vorgenommen werden, da eine Übertragung möglich ist. Bsp.: Warzen (Verruca vulgaris) und Geschlechtswarzen (Condylomata acuminater). Ein typischer nicht ablativer Vertreter ist der Erbium 1320nm Laser, welcher über die Photothermolyse das Wasser in der Haut erwärmt und so die Kollagenproduktion anregt. Gleichzeitig wird die Hautoberfläche gekühlt. Die Patienten sollten zu Beginn über die Grenzen dieser Behandlung aufgeklärt werden, um im Nachhinein nicht enttäuscht zu sein.


Der CO2 Laser (10´600nm)

wird ebenfalls sehr gut von H2O absorbiert und lässt das Gewebe explosionsartig verdampfen (Ablation), zusätzlich wird jedoch eine thermische Wirkung erzeugt, welche unspezifische Schäden verursacht und die Kollagenfasern zur Kontraktion bringt. Die Abtragungstiefe beträgt zwischen 25 und 100µm und bis 100µm begleitende thermische Schäden. Diese Schäden lösen in der Dermis einen Entzündungsprozess aus, welcher die Fibroblasten stimuliert und zur Produktion von Kollagen und Elastin anregt. Die dabei entstehende Hitze führt auch zur Schrumpfung und teils Neubildung der altersbedingt gedehnten Kollagenfasern (Kollagenneogenese). Das macht diese Methode besonders geeignet die Haut zu glätten und Narben zum Schrumpfen zu bringen. Die Nebenwirkungen können erheblich sein und im Falle von einem großflächigen Skin Resurfacing (Ablation Epidermis und Teile der Dermis) eine längere Ausfallzeit von 7-14 Tagen bedeuten. Wurde die Epidermis entfernt, ist die Haut anfälliger für Infektionen und Narbenbildung.


Ablative Methoden

können generell während und nach der Behandlung schmerzhaft sein. Die behandelte Haut wird erythematös, ödematös und zum Teil auch blutig und nässend. Weitere Nebenwirkungen sind dauerhafte, postherapeutische Erytheme und langanhaltende Pigmentverschiebungen (postinflammatorische Hyper- oder Hypopigmentierungen). Zusätzlich sollte der ethnische Hintergrund abgeklärt werden, bzw. das Risiko für Keloide und hypertrophe Narbenbildung. Herkömmlich stützt man sich auf die Einteilung der Hauttypen nach der Fitzpatrick Tabelle, welche nur Auskunft über die Reaktion der Haut auf UV-Licht gibt. Besser Auskunft gibt die Roberts Skin Type Classification, welche neben dem Hauttyp die Pigmentation, Lichtalterung und Narbeneigenschaften berücksichtigt.


Fraktionslaser

Die fraktionierten ablativen Laser unterscheiden sich dahingehend von den klassischen ablativen Lasern, dass die Anwendung des Laserlichtes nicht flächig erfolgt, sondern auf viele kleine Gewebeareale verteilt (fraktioniert) wird, diese Areale können am Lasergerät als Kreis, Rechteck oder Quadrat definiert werden. Manche Geräte erlauben die Definition einer zentralen Ausschlussfläche innerhalb des gewählten Areals. Die Laserstrahlen dringen in automatischer, sequentieller oder randomisierter Abfolge säulenförmig in die Tiefe ein, wodurch zahlreiche zylinderförmige Mikrowunden mit unterschiedlichem Ausmaß an seitlicher Koagulation entstehen, welche alle von gesunder, durch das Laserlicht nicht beschädigter Haut umgeben sind. Dies führt zu einer raschen Reepithelisierung (ca. 48 Stunden) und zur Induktion einer Neokollagenese (7 Tage, Neubildung/ Entwicklung von Kollagenfasern). Die Abheilung soll schneller erfolgen als bei flächiger Anwendung, ebenso sind die Nebenwirkungen im Normalfall geringer. Die Eindringtiefe ist bezüglich Energie, Einwirkdauer (Pulsbreite) und Anzahl Durchgängen in etwa proportional. Eine längere Pulsdauer, in jedem Fall länger als die thermale Relaxationszeit, führt zu einer größeren Koagulationszone (kann als thermischer Kollateralschaden bezeichnet werden). Zusätzlich zur Hämostase (Blutstillung als Voraussetzung der Wundheilung) scheint die großflächige Koagulierung des umgebenen Gewebes einer vermehrten Hautstraffung zuträglich zu sein. Der CO2 Laser erzeugt einen rel. großen thermischen Kollateralschaden, im Gegensatz zum Erbium Laser, welcher über den größten Wasserabsorptionskoeffizient verfügt und neben den Einschusslöchern kaum Koagulationszonen erzeugt.



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